Die Schweizer Unternehmen flexibilisieren die Arbeit, investieren aber gleichzeitig in Weiterbildung und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden

swissstaffing präsentiert eine neue Studie über die Schweizer Unternehmen im Spannungsfeld zwischen Globalisierung, Personenfreizügigkeit und demographischem Wandel.

Zürich, 15. Januar 2009 – Die Schweizer Volkswirtschaft hat in jüngster Vergangenheit mehrere Umwälzungen erfahren: Die Globalisierung hat Produktionsprozesse verändert und den Wettbewerb intensiviert. Mit der Einführung der Personenfreizügigkeit wurde der Schweizer Arbeitsmarkt für Staatsangehörige der EU- und EFTA-Staaten geöffnet. Schon heute zeigen die Bevölkerungsstatistiken, dass die Erwerbsbevölkerung in Zukunft schrumpfen wird und den Unternehmen eine Verknappung der Rekrutierungsbasis droht. Der Verband der Personaldienstleister swissstaffing hat den Schweizer Unternehmen mit einer repräsentativen Befragung von 1'098 Firmen auf den Puls gefühlt, um herauszufinden, wie sie auf diese Umwälzungen reagieren und sich für die Zukunft rüsten.

Die Schweizer Unternehmen setzen auf ihre Mitarbeitenden und halten sie fit für die Zukunft

Die Flexibilisierung der Arbeit ist eine kostensenkende Massnahme. Sie eignet sich darum als Antwort auf den globalisierungsbedingt gewachsenen Wettbewerb. Über die Hälfte (62%) der Schweizer Unternehmen setzen auf Arbeitsflexibilisierung: 23% der Unternehmen nutzen Temporärarbeit. Weitere 39% bevorzugen andere Formen flexibler Arbeit, meist Teilzeitarbeit oder flexible Arbeitszeitkalender. Sie tun das aber nur teilweise als Reaktion auf die Globalisierung. Gewisse Branchen, wie zum Beispiel das Baugewerbe, setzen flexible Arbeit vor allem wegen der Saisonalität ihres Gewerbes ein.

Die von den befragten Unternehmen am häufigsten genannte HR-Antwort auf die Globalisierung ist nämlich die Qualifikation der Mitarbeitenden mittels Weiterbildungsförderung. 61% der Unternehmen geben an, in die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden zu investieren.

Auch im Hinblick auf den demographischen Wandel und die Schrumpfung der Erwerbsbevölkerung möchten die meisten Schweizer Unternehmen mit Weiterbildungsförderung reagieren. Die am zweithäufigsten, von knapp der Hälfte (45%) der Unternehmen genannte Strategie zur Überwindung des Arbeitskräftemangels ist die Förderung von Gesundheit und Work-Life-Balance.

Sowohl als Reaktion auf die Globalisierung als auch im Hinblick auf die demographische Alterung setzen die Schweizer Unternehmen somit eher auf Massnahmen, die auf den Erhalt der Arbeitsfähigkeit ihrer bestehenden Mitarbeitenden abzielen, als ausländische Arbeitskräfte oder bislang unterrepräsentierte Erwerbsgruppen – wie z.B. Frauen oder ältere Arbeitnehmende – rekrutieren zu wollen. Das Positive an diesem Verhalten: Das innerbetriebliche Arbeitskräftepotential wird vollständig ausgeschöpft. Eine Verdrängung von Schweizer Arbeitskräften durch ausländisches Personal findet nicht statt. Der Wehrmutstropfen: Bislang entwickeln die Schweizer Unternehmen nur selten Strategien zur vollständigen Ausschöpfung des inländischen Personals. Insbesondere Frauen und ältere Arbeitnehmende bilden einen noch nicht ausgeschöpften Rekrutierungspool.

Keine Zunahme der ausländischen Belegschaft in der Mehrheit der Unternehmen trotz Personenfreizügigkeit

Der Bestand an ausländischen Arbeitskräften ohne Niederlassung in der Schweiz (Kurzaufenthalter, Aufenthalter und Grenzgänger) hat in 61% der Unternehmen über die letzten Jahre trotz Aufschwung und Einführung der vollen Personenfreizügigkeit nicht zugenommen. Die swissstaffing-Umfrage bestätigt, was andere Studien beobachten: Viele Unternehmen scheinen die im Aufschwung gewachsene Arbeitsnachfrage mit inländischem Personal gedeckt zu haben. Nur im Falle eines Arbeitskräftemangels haben sie die Rekrutierung aufs Ausland ausgedehnt. So ist der Ausländeranteil vor allem in Branchen gewachsen, die ein überdurchschnittliches Wachstum verzeichnet haben, namentlich unternehmensbezogene Dienstleistungen, Informatik und Forschung & Entwicklung sowie Banken und Versicherungen.

Der Bericht „Die Schweizer Unternehmen – zwischen Globalisierung, Personenfreizügigkeit und demo-graphischem Wandel" ist auf www.swissstaffing.ch abrufbar.

Für weitere Informationen:

Myra Fischer-Rosinger, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei swissstaffing
Tel: 044 388 95 40
myra.fischer-rosinger@swissstaffing.ch
www.swissstaffing.ch

Georg Staub, Direktor von swissstaffing
Tel: 044 388 95 40
Natel: 079 388 95 61
georg.staub@swissstaffing.ch
www.swissstaffing.ch

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