Rekordjahr für die Temporärbranche

Dübendorf, 19. Juni 2013 – Noch nie haben in der Schweiz so viele Menschen temporär gearbeitet wie im Jahr 2012: 297'222 Personen waren im vergangenen Jahr bei einem Personaldienstleister unter Vertrag (Grafik 1). Dieses positive Branchenergebnis erzielten die Personaldienstleister trotz angespannter Wirtschaftslage. Ebenfalls ins Jahr 2012 fiel die Einführung des neuen Gesamtarbeitsvertrags für die Temporärbranche.

Eine äusserst dynamische Branche

„Der Trend zur Temporärarbeit ist ungebrochen", so Georg Staub, Direktor vom Verband der Personaldienstleister swissstaffing. Trotz schwierigem gesamtwirtschaftlichen Umfeld hat die Temporärbranche auch im Jahr 2012 gut abgeschnitten. Das Volumen der Einsatzstunden ist zwar leicht gesunken – um 3.8%. Insgesamt haben aber 3.1% mehr Menschen temporär gearbeitet als ein Jahr zuvor. Zusammen erwirtschafteten sie eine Lohnsumme von knapp 4.4 Milliarden Franken, was einem Wachstum von 0.9% entspricht. Im Durchschnitt ist die Temporärbranche seit 2003 jährlich um 8.7% gewachsen (Grafik 2). Das Bruttoinlandprodukt verzeichnete im gleichen Zeitraum ein durchschnittliches Jahreswachstum von 2.9%.

Steigender Ausländeranteil

Der Ausländeranteil unter den Temporärarbeitenden ist 2012 erneut gestiegen und beträgt 62% (Grafik 1). Demgegenüber liegt der Ausländeranteil an der gesamten Erwerbsbevölkerung bei 24%. Die Personalverleiher unterstützen die Schweizer Unternehmen je länger je intensiver in der Rekrutierung von Fachkräften, welche hierzulande knapp sind. Wie eine im Auftrag von swissstaffing von der Universität Neuenburg durchgeführte Migrations-Studie belegt, dient die Zuwanderung dazu, Stellen zu besetzen, für die einheimische Arbeitskräfte fehlen. Der Vergleich der Profile von neu Zugewanderten und Schweizer Berufseinsteigern zeigt, dass sich die beiden Gruppen im Grossen und Ganzen ergänzen und nicht konkurrenzieren. Zum gleichen Schluss kommt auch das Seco in seinem 9. Observatoriumsbericht zur Personenfreizügigkeit.

Der neue Gesamtarbeitsvertrag

„Dennoch müssen wir das Unbehagen der Bevölkerung gegenüber der Zuwanderung ernst nehmen. Mit dem neuen Gesamtarbeitsvertrag Personalverleih übernimmt die Temporärbranche ihre sozialpartnerschaftliche Verantwortung", findet Charles Bélaz, Präsident von swissstaffing. Der GAV Personalverleih ist seit 1.1.2012 in Kraft. Er setzt verbindliche Minimalstandards für die Temporärarbeit und schützt den Arbeitsmarkt vor Lohndumping. „Ausserdem – und darauf sind wir besonders stolz – erhalten Temporärarbeitende dank dem GAV Personalverleih finanzielle Unterstützung für Weiterbildungskurse ihrer Wahl", so Myra Fischer-Rosinger, Vizedirektorin von swissstaffing und Leiterin von temptraining, dem GAV-Weiterbildungsfonds. Seit dem Start von temptraining am 1.7.2012 konnte der Fonds bereits über 2'000 Temporärarbeitenden Weiterbildungsleistungen in der Höhe von 3.2 Millionen Franken gutsprechen. Häufig nachgefragt werden Kurse in den Landessprachen. Damit leistet die Temporärbranche neben der Arbeitsvermittlung auch bezüglich Weiterbildung einen wichtigen Integrationsbeitrag.

Für weitere Informationen:

www.swissstaffing.ch

Myra Fischer-Rosinger, Vizedirektorin und Leiterin temptraining
Tel: 044 388 95 40
myra.fischer-rosinger@swissstaffing.ch

Die ausführlichen Branchenstatistiken 2012 finden Sie unter:
http://www.swissstaffing.ch/xml_1/internet/de/application/d36/d70/f72.cfm

Die Migrations-Studie ist ebenfalls auf der swissstaffing-Homepage verfügbar:
http://www.swissstaffing.ch/documents/Studie_Migrationsaengste_sfm.pdf

Quelle: SECO, Berechnungen von swisssstaffing
Quelle: BFS, SECO, SSUV, Berechnungen von swissstaffing

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