Neu in der Schweiz und schon Vitamin B?

In der Migrationsforschung ist seit langem bekannt, dass sich Auswanderer ihr Zielland nicht zufällig aussuchen. Für Populisten ist klar: Ausländer kommen in die Schweiz, weil sie höhere Saläre erhalten oder sich in der sozialen Hängematte ausruhen möchten. Die Forschung weiss, Gründe wie die Entfernung zum Heimatland und eine gemeinsame Sprache sind wichtiger.

Was aber ist der wichtigste Grund wenn die Heimat ohnehin weit weg ist und die Muttersprache nur im eigenen Land gesprochen wird? Wie viele Mitbürger vorher in die neue Heimat ausgewandert sind. Warum? Die eigenen Landsleute können dem Migranten helfen, sich vor Ort zurechtzufinden und bieten in der Fremde die Möglichkeit, kulturelle Wurzeln zu bewahren. Obwohl neu in der Schweiz, verfügen Migranten mit einem solchen Netzwerk sofort über Vitamin B.

Bei der Integration auf dem Arbeitsmarkt ist jedoch auf Migrantennetzwerke nur bedingt Verlass. Gerade ältere und geringqualifizierte Migranten rutschen in Beschäftigungsverhältnisse, die mit dem geringsten Widerstand verbunden sind. Für Neuankömmlinge und Aufstiegswillige sind Temporärunternehmen ein alternatives Vitamin B, das gleichzeitig auch berufliche Weiterentwicklung möglich macht.

Ein grosser Vorteil der Personaldienstleister ist, dass sie die Erfordernisse des Alltags mit dem beruflichen Vorankommen verbinden können. Selbstverständlich wollen Migranten so schnell wie möglich im Berufsleben Fuss fassen, damit sie ihr Leben in der Schweiz finanzieren können. Hier verfügen Personalberater über die richtigen Kontakte, um Arbeitnehmende sofort in Einsätze zu vermitteln. Gleichzeitig ist der Berater aber auch der richtige Partner, um eine berufliche Standortbestimmung vorzunehmen und die weitere Karriere zu planen. Er kennt den Bedarf am Schweizer Arbeitmarkt, Stellenprofile und Weiterbildungsmöglichkeiten. Dank dem Weiterbildungsfonds temptraining können jährlich Kurse von bis zu 5'000 Franken finanziert werden. Wurde eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, können Temporärunternehmen ihre Mitarbeiter unmittelbar in Einsätze vermitteln, bei dem die neu erlernten Fähigkeiten gefragt sind. Neben einem höheren Lohn sammeln die Arbeitnehmenden wertvolle Arbeitserfahrung, dank der sich neue Aufstiegschancen ergeben. Dieser Entwicklungskreislauf zeigt: Berufliches Vitamin B ist nicht eine ferne Sache, wenn man als Neuling in die Schweiz kommt. Nein, die Temporärindustrie ist für alle ohne Netzwerk die Vitamin-B-Industrie. Das Potenzial scheint gross. Sind doch viele Migranten geringqualifiziert, weil sie in ihrem Herkunftsland keine Bildungsmöglichkeiten hatten oder ihre Abschlüsse nicht anerkannt werden. Dieser Mechanismus funktioniert natürlich bei Schweizern ebenso wie bei Ausländern.

Aus Sicht eines Einwanderers steht aber gerade in den ersten Monaten nicht der berufliche Aufstieg im Vordergrund. Hier geht es um grundlegende Fragen: Wie versichere ich mich richtig? Wie zahle ich meine Steuern? Wo muss ich mich wie anmelden? Gerade wenn man keine Kontakte in der neuen Heimat hat, kann der Personalberater helfen, diese ersten Hürden erfolgreich zu meistern. Nichtzuletzt können wiederum über temptraing notwendige Sprachkurse finanziert werden, dank derer man sich schnell integrieren kann. Auch in diesem Kontext erweist sich die Temporärbranche als Schlüssel der Integration – in diesem Fall nicht nur in die Arbeitswelt, sondern auch in die Gesellschaft.