swisstemptrend - Rote Null trotz freundlichem Jahresausklang

Die Zahlen des swisstemptrends verabschieden das Jahr 2016 freundlich. Im Dezember nahm die Geschäftstätigkeit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9 Prozent zu. Somit lag das Branchenbarometer fünf Mal hintereinander leicht im Plus. Die positive zweite Jahreshälfte konnte jedoch nicht das Minus der ersten Geschäftsmonate auffangen. Für 2016 prognostiziert der swisstemptrend eine rote Null von -0,3 Prozent.
In dieser Ausgabe des swisstemptrends bietet es sich an, auf 2016 zurückzublicken und Bilanz zu ziehen: Wirtschaftlich gesehen liegt ein turbulentes Jahr hinter uns. Mit einem Börsenbeben in China starteten die Finanzmärkte 2016 gleich zu Beginn holprig. Glücklicherweise stabilisierten sich die Finanzmärkte genauso schnell wie sie eingebrochen waren – zumindest international. Das Wichtigste aber: Die Kursschwankungen an den Finanzmärkten hatten kaum Auswirkungen auf die Realwirtschaft.

 

Über das Jahr hinweg begleitete uns dann eine Reihe von politischen Ereignissen – mit gewichtigen Folgen für die Wirtschaft. Diese begannen mit dem Brexit, setzten sich mit der Wahl von Donald Trump fort und endeten mit dem Scheitern der Verfassungsreform von Mario Renzi in Italien. Obwohl jede dieser politischen Entscheide viele Unsicherheiten und auch negative Folgen für die Wirtschaft nach sich ziehen dürfte, wirkte sich noch keiner dieser Entscheide nachhaltig an den Börsen und in der Realwirtschaft aus. Im Gegenteil: die Wahl Trumps führte zum Jahresschluss zu einem wahren Kursfeuerwerk an den Finanzmärkten. Die Erklärung: Mit dem Brexit, der Wahl Trumps und dem Scheitern der italienischen Verfassungsreform wurden bislang nur wichtige Leitplanken gesetzt, konkret geändert hat sich bislang nichts. Daher wird sich erst in diesem und nächsten Jahr zeigen, wie sich die politischen Entscheide aus dem Jahr 2016 auf die Wirtschaft auswirken werden.
Wie sich das Blatt bei zentralen, negativen politischen Entscheidungen wenden kann, lieferte die Schweiz selbst im letzten Jahr. Vor drei Jahren war die wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz nach der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative unsicher. Wie in Britannien heute, drohte die Schweiz damals den Zugang zum europäischen Binnenmarkt zu verlieren. Glücklicherweise konnten National- und Ständerat in einem Jahresendspurt 2016 einen wirtschaftsfreundlichen Gesetzentwurf präsentieren. Daher kann die Branche ebenso wie die Schweizer Wirtschaft positiv in das neue Jahr schauen. Doch wer glaubt, alles wäre bereits gemachte Sache, irrt. Nach dem Gesetz folgt nun die konkrete Umsetzung durch die Verordnung. Hier lauert noch der eine oder andere Fallstrick, den es im Jahr 2017 zu umgehen gilt.