Swiss Staffingindex – Einbruch von 21,3 Prozent

Swiss Staffingindex

Gemäss Swiss Staffingindex ist die Geschäftstätigkeit der Temporärbranche in den Monaten März, April und Mai 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,3 Prozent zurückgegangen. In den beiden voll von der Corona-Krise betroffenen Monaten April und Mai lag das Minus bei 27 Prozent bzw. 24 Prozent. Damit haben sich die Lockerungsmassnahmen im Monat Mai noch kaum in einer anziehenden Geschäftsentwicklung bemerkbar gemacht.

Das KOF erwartet in seiner Juni-Prognose für das laufende Jahr ein Minus des Bruttoinlandprodukts von 5,1 Prozent. Damit wurde die Prognose im Vergleich zum Mai leicht nach oben korrigiert. Sollte diese Entwicklung eintreten, wäre der Einbruch in der Schweiz im Vergleich zu den grossen Nachbarländern Deutschland, Frankreich und Italien deutlich niedriger. Dennoch sind die Folgen der Krise gemäss einer Sonderbefragung des KOF eindrücklich: Das Durchschnittsunternehmen erwartet einen krisenbedingten Umsatzrückgang von 20 Prozent. Gar 11 Prozent der Unternehmen sehen sich in ihrer Existenz stark gefährdet.

Die aktuellen Lockerungsmassnahmen dürften dazu beitragen, dass sich das BIP ohne zweite Welle im 3. Quartal rasch erholen wird und die wirtschaftliche Aktivität im Vergleich zum 2. Quartal sprunghaft ansteigt. Ob dies jedoch zu einer anziehenden Nachfrage nach Temporärkräften führt oder Unternehmen die Aufträge mit reaktiviertem Stammpersonal bewältigen können, bleibt abzuwarten. Da die Krise im Monat März begann, wurden viele saisonbedingte Temporärstellen nicht besetzt. Unsere Branche ist jedoch auch unabhängig von der Saison von einem steten Kommen und Gehen geprägt – Arbeitnehmende finden über Temporärarbeit den Einstieg in den Arbeitsmarkt und wechseln nach kurzer Zeit in andere Erwerbsformen oder die Nicht-Erwerbstätigkeit. Jeder Monat, in dem kaum Temporärarbeitende neu dazukommen, reduziert sich aufgrund der hohen Zahl von Abgängen die Geschäftstätigkeit.

* Die Grafik zeigt die arbeitstagbereinigte Entwicklung des Swiss Staffingindex für die einzelnen Geschäftsmonate seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der offiziell ausgewiesene monatliche Swiss Staffingindex (rechts in der Grafik) fasst immer die letzten drei Monate zusammen und vergleicht diese mit der entsprechenden Vorjahresperiode. Er reagiert deshalb langsamer auf abprupte Änderungen der Geschäftslage.

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