Technologie und Mensch – das geht Hand in Hand

1. Welche HR Trends begeistern Sie?

Unsere Kunden erleben je länger je mehr eine Talentknappheit, gleichzeitig benötigen sie mehr Flexibilität, um etwa Spitzenzeiten oder den Preisdruck managen zu können. Obendrauf verändern sich u.a. durch die Digitalisierung die Stellenprofile. Wir verwenden neue Rekrutierungstechnologie, um genau diese Profile zu finden. Die neuen Möglichkeiten, welche sich durch diese Technologien eröffnen, lassen uns mehr Zeit diese Kandidaten auf einer persönlichen Ebene kennenzulernen. Wir entwickeln für unsere Kunden zukunftsfähige Lösungen, damit sie all diese Herausforderungen bewältigen können.

2. Welche Erfolge konnte Randstad rund um die Digitalisierung feiern?

Ideal für eine erste Screeing-Runde sind Videointerviews. Wir fordern Kandidaten auf, einige Fragen in einer Videolösung zu beantworten. HR -Mitarbeitende erhalten ein besseres Bild der Stellenbewerber, als dies bei einem Telefongespräch der Fall wäre. Mit dem Tool Checkster schliesslich lassen sich Referenzauskünfte ohne grossen Aufwand einholen und auswerten. Der Pilotversuch in der Schweiz hat gezeigt, dass die Kandidaten das Tool positiv aufnehmen, ebenso Vorgesetzte, die in internationalen Unternehmen oder in KMU tätig sind. Die automatisierte Einsatzplanung ist unser momentanes Projekt, in welchem wir gute Fortschritte machen.

Taco de Vries CEO Randstad Schweiz AG

3. Was ist Ihr Erfolgsrezept für ein innovatives und kreatives Arbeitsumfeld?

Bei Randstad scheuen wir uns nicht, etwas Neues auszuprobieren und dabei eventuell auch Fehler zu machen. Solange wir aus unseren Fehlern lernen, ist es dennoch einen Erfolg. Wir leben eine Kultur, die offen für Veränderungen ist und Ideen oder Verbesserungsvorschläge treffen bei uns auf ein offenes Ohr. Für definierte Experimente kreieren wir ein Testumfeld, welches uns hilft unbekannte Situationen zu managen.

4. Sind Mensch und Maschine Konkurrenten?

Nein. Maschinen werden gewisse Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel Datenanalysen, bei denen sie leistungsstärker sind. Menschen jedoch werden immer gebraucht werden für die emotionale Interaktion, für Aufgaben, die Kreativität oder Einfühlungsvermögen verlangen. Ich glaube fest an eine Ergänzung von Technologie und den Menschen und dass wir die Technologie zu unserem Vorteil einsetzen sollten. Es ist sogar so wichtig für Randstad, dass es zu unserem neuen Markenversprechen geworden ist: Human Forward. Der menschliche Kontakt steht stets im Zentrum, unterstützt von der besten verfügbaren Technologie.

5. Innovation, Roboterisierung, Technologisierung. Die Prozesse im HR ändern sich drastisch. Was ist Ihre Empfehlung damit umzugehen?

Zuerst muss man sich überlegen, in welchen HR-Bereichen Innovationen oder Technologie einen Mehrwert generieren - für sich selbst als Unternehmen und für seine Anspruchsgruppen. Wichtig ist zudem die Einführung von neuer Technologie, diese sollte gut geplant werden und man sollte sicherstellen, dass eine Akzeptanz besteht. Zusammengefasst kann man sagen: Kritisch sein, aber sich trotzdem wagen, etwas Neues auszuprobieren.

Interviewt von Julia Bryner, Leiterin Marketing & Events swissstaffing.

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